Der Pro, ein Mehrwert für jeden Club
26.05.2020

Golf Professionals in den Clubs werden gemeinhin auf die Arbeit als Golflehrer «reduziert», was der Wahrheit nicht ganz entspricht. Zwar ist das Erteilen von Golfunterricht die zentrale Aufgabe der Teaching Professionals, doch die Ausbildung zum diplomierten Swiss PGA Professional ist weit umfassender und nicht einzig auf den Pädagogik und Schwungtechnik ausgerichtet. Swiss PGA Professionals verfügen über ein sehr breites Fachwissen rund um den Golfsport. Von diesem können nicht nur die einzelnen Kunden, sondern der ganze Club profitieren. Wir haben stellvertretend für die 98 Schweizer Golfclubs den Präsidenten des Golf & Country Club Zürich, Robert Kessler, und den Inhaber des Links Golfresort Leuk, Giusy Abatemarco, nach ihren Erfahrungen befragt.

Win-Win-Situation schaffen

Weder in Zumikon noch in Leuk sind die Pros vom Golfclub angestellt, sondern selbständig erwerbend – wie die Mehrheit der Golf Professionals in der Schweiz. Sie arbeiten auf eigene Rechnung, dürfen aber die Infrastruktur des Clubs nutzen. In Zumikon steht den drei Teaching Pros neben der Driving Range, der Short Game Area und dem Puttinggreen auch eine moderne Indoor-Anlage für den Unterricht zur Verfügung. Kostenlos – was in der Schweiz nicht die Regel sondern eher die Ausnahme ist. Doch in beiden Clubs ist man überzeugt, bzw. weiss aus Erfahrung, dass dieses Modell eine Win-Win-Situation schafft.

Warum er den Teaching Pros kein «Teppich-Fee» verrechnet, erklärt Giusy Abatemarco so: «Die Golfschule ist Teil unseres Golfresorts und ein sehr wichtiges Puzzlestück im Gesamtbild, denn die Golfschule kümmert sich um die Ausbildung der Golfer, vor allem auch der Neugolfer. Die Pros sind auf diese Weise massgeblich an der Gewinnung von Neumitgliedern beteiligt.» Für Abatemarco liegt es im ureigensten Interesse eines Professionals, neue Golfer in den Club zu holen – besonders auch Teilnehmer von Schnupperkursen. Denn Neugolfer buchen besonders regelmässig Stunden. Als Betreiber einer Golfanlage ein Umfeld zu schaffen, das Pros eine wirtschaftliche Perspektive gibt, ist für Abatemarco selbstverständlich. «Jeder unserer Pros erteilt pro Jahr rund 1000 Stunden Unterricht. Klar könnten wir 5 oder 10 Franken pro Stunde verrechnen, ich fände das aber kleinlich, denn 2019 brachten diese beiden Pros dem Club zehn Neumitglieder», freut sich der Betreiber des Links Golfresort Leuk.

Robert Kessler GCCZ

Robert Kessler, Präsident Golf & Country Club Zürich

«Der Gedankenaustausch zwischen Captain bzw. dem jeweiligen Platzverantwortlichen und unseren Pros ist immer sehr konstruktiv und wird von Clubseite sehr gewünscht»

Giusy Abatemarco Leuk

Giusy Abatemarco, Manager Links Leuk Golf Resort

«Die Golfschule ist Teil unseres Golfresorts und ein sehr wichtiges Puzzlestück im Gesamtbild, denn die Golfschule kümmert sich um die Ausbildung der Golfer, vor allem auch der Neugolfer. Die Pros sind auf diese Weise massgeblich an der Gewinnung von Neumitgliedern beteiligt.»

Wer im privaten Golf & Country Club Zürich-Zumikon Mitglied werden will, muss mindestens ein Handicap 36 haben. Schnupperkurse und die Ausbildung von Neugolfern – mit Ausnahme der Junioren – stehen für die drei langjährigen Teaching Pros des GCCZ deshalb nicht auf dem Programm. Dafür leiten sie einmal pro Woche die Trainings der verschiedenen Interclub-Mannschaften und stehen auch für Regelkurse zur Verfügung. «Die Förderung unserer Aktivmitglieder, der Jugendlichen und Junioren erachten wir als grossen Mehrwert für den Club», erklärt GCCZ-Präsident Robert Kessler. Dass auch die Mitglieder die Arbeit ihrer Pros sehr schätzen, beweist die Tatsache, dass in Zumikon die Termine in den Reservationsbüchern der Professionals «über Wochen, wenn nicht die ganze Saison, fix gebucht sind».

Fachwissen der Pros willkommen

Giusy Abatemarco ist stolz auf seine beiden Pros und überzeugt: «Die Golfschule ist für uns ein Renommée.» Gleichzeitig ist sie auch ein Gradmesser, ob das Links Golfresort als Ganzes funktioniert: «Wenn die Golfschule nicht läuft, rentiert auch der Rest des Unternehmens nicht.» Auch deshalb ist in Leuk die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen sehr engmaschig. Die Ausgestaltung von Schnupperkursen obliegt den Pros; die Aktionen, mit denen bei Schnupperkurs-Teilnehmern nachgefasst und sie nochmals auf die Anlage gelockt werden, entwickeln Club und Pros gemeinsam. Marketing-Aktivitäten sind dann Clubsache. In einem anderen Bereich geht man im Wallis «back to the roots»: Proette Fabienne Gamma hat Anfang Saison den Pro Shop übernommen. Sie übt nun auch jenen Teil ihres Berufs aus, der ursprünglich für jeden Club Professional eine wichtige Einnahmequelle gebildet hat.

Teaching Situation01
Teaching Situation 03

Das breite Fachwissen der Swiss PGA Professionals wird in Zürich und Leuk auch von jeweiligen Clubvorständen sehr geschätzt. Und genutzt. «Der Gedankenaustausch zwischen Captain bzw. dem jeweiligen Platzverantwortlichen und unseren Pros ist immer sehr konstruktiv und wird von Clubseite sehr gewünscht», erklärt Robert Kessler. «Der Vorstand profitiert von der Meinung der Professionals wenn es um Course Layout und Platzpflege bzw. -unterhalt geht.»

Als es darum gegangen ist, die Übungsanlage des Links Golfresort Leuk auf diese Saison hin neu zu gestalten, wurden die beiden Professionals selbstverständlich in die Entscheidung miteinbezogen. «Sie wissen am besten, wie ihr idealer Arbeitplatz aussieht», sagt Abatemarco.

Sowohl im Wallis wie auch am Zürichsee freuen sich die Clubmitglieder, wenn sie ihre Pros nicht nur während der Golflektionen sondern auch im Clubhaus sehen.

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