Voller Einsatz für die Swiss PGA Members
12.12.2020

Anfang Dezember konnte die Swiss PGA stolz den Namen ihres künftigen Generalsekretärs bekannt geben: Richard Heath. Der in Epalinges bei Lausanne wohnhafte Heath wird die Nachfolge von Irene Oberländer antreten. Ab dem 1. Januar 2021 übernimmt der 49-Jährige die operative Leitung der Swiss PGA. Heath wechselt nach 15 Jahren bei der European Golf Association (EGA) – sechs Jahre war er deren Championship Manager, die letzten neun Jahre deren Generalsekretär – zur Swiss PGA.

Swiss-PGA-Präsident Keith Marriott freut sich auf die Zusammenarbeit: «Richard Heath ist ein profunder Kenner des Golfsports. Ich bewundere seit langem, was er mit der EGA erreicht hat. Seine Integrität, sein grosses Netzwerk und sein tiefes Verständnis für Golf und die Golfspieler sorgen dafür, dass er europaweit hochgeschätzt wird.» Er hoffe, dass sich die Swiss PGA nach dem Corona-Jahr 2020 bald wieder auf ihre langfristige Strategie konzentrieren könne, so Marriott. «Die Swiss PGA hat nach ihrem 75-Jahr-Jubiläum beschlossen die Richtung zu ändern und sich in der sich ständig verändernden Welt des Golfsports im Besonderen, aber auch des professionellen Sports im Allgemeinen, weiterzuentwickeln. Richard Heath an Bord zu bekommen war Teil dieser neuen Strategie und ich bin sicher, dass er einen grossen Teil des Erfolgs ausmachen wird», so Marriott.

Wie der künftige Swiss-PGA-Generalsekretär seine Rolle sieht, verrät er im folgenden Interview.

Heath 02

Richard Heath, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Job. Sie haben während 15 Jahren für die European Golf Association auf internationaler Ebene gearbeitet. Warum stellen Sie sich nun einer neuen Herausforderung in einem national Verband?

Vielen Dank. Ich bin in meinem Leben an einem Punkt angekommen, wo ich die Weichen neu stellen und neue Pläne für die Zukunft machen möchte. Die Funktion des Generalsekretärs der Swiss PGA motiviert mich sehr und sie passt sehr gut in meine private Lebensplanung.

Was reizt Sie an der Funktion des Swiss-PGA-Generalsekretärs?

Für mich ist das eine Chance, dem Schweizer Golfsport etwas zurückzugeben. Als ich 2004 in die Schweiz gekommen bin, wurde ich in der nationalen Golfszene mit offenen Armen und sehr herzlich empfangen. Die vergangenen 15 Jahre bei der EGA waren eine grossartige Zeit mit wertvollen Erfahrungen; die Arbeit für die EGA war aber auch mit sehr vielen Reisen verbunden. Ich freue mich, meine Arbeitskraft künftig auf die «Heimfront» zu konzentrieren und mit vollem Einsatz dafür zu arbeiten, dass die Swiss-PGA-Mitglieder mit ihrer Arbeit hierzulande möglichst grossen Erfolg haben.

Welches sind die derzeit grössten Herausforderungen für die Swiss PGA?

Es besteht natürlich der Wunsch, neue Anreize schaffen, um externe Unterstützung für die Aktivitäten der Swiss PGA zu gewinnen. Ganz besonders nach diesem aussergewöhnlich schwierigen Jahr mit der Pandemie; aber wir müssen uns auch bewusst sein, dass unter diesen Rahmenbedingungen die Suche nach neuen Partnern nicht einfach wird. Die Zahl der 2020 gespielten Golfrunden in der Schweiz war sehr hoch, diese Dynamik müssen wir nutzen um unseren Sport in eine positive Zukunft zu führen.

Mittel- und langfristig gesehen, welches sind da die grössten und wichtigsten Herausforderungen für die Swiss PGA?

Eine wichtige Herausforderung besteht vor allem darin, Kinder und Erwachsene an den Golfsport heranzuführen und gleichzeitig die Interessen der Golferinnen und Golfer zu wahren. Golf hat eine starke und lange Tradition, gleichzeitig entwickelt sich der Golfsport konstant weiter. Bei der PGA geht es in erster Linie um eine fundierte Ausbildung der Teaching Professionals, um den Golferinnen und Golfern zu helfen, deren Ziele zu erreichen. Wir müssen über die internationalen Trends im Bild sein, um entscheiden zu können, was auf nationaler Ebene funktionieren kann. Die Arbeit muss gezielt auf lokaler Ebene erfolgen, was selbstverständlich voraussetzt, dass die Schweizer Golfclubs finanziell gesund sind.

Wo sehen Sie die Swiss PGA in fünf Jahren?

Ich möchte, dass jede Golferin und jeder Golfer, unabhängig vom Spielniveau, beim Anblick dess Swiss-PGA-Logos das Gefühl empfindet, dass dieser Verband bzw. seine Mitglieder sie oder ihn bei der Erreichung der sportlichen Ziele unterstützt. Ich mag das in der Bevölkerung verankerte Image der Schweizer Skischulen. So etwas würde ich mir auch für die Swiss PGA wünschen – ich bin mir allerdings bewusst, dass Skifahren eher ein Synonym des Schweizer Lifestyles verstanden wir als Golf. Die Swiss PGA und ihre Partner müssen eine führende Rolle übernehmen und mehr Menschen die Möglichkeit geben, Golf zu spielen. Wir müssen den Menschen in der Schweiz auch deutlicher vermitteln, welchen Mehrwert Golf in Bezug auf Gesundheit, körperliche Aktivität, gesellschaftliche Interaktion und je nach Interesse auch in Sachen Wettkampf bietet.

In der Medienmitteilung zu Ihrer Wahl als Generalsekretär schreibt die Swiss PGA, dass Sie eine aktive Rolle bei der Entwicklung des Schweizer Golfmarktes spielen möchten. Wie sieht diese Rolle aus?

Damit die Swiss PGA die Clubs bestmöglich unterstützen kann, müssen die Swiss-PGA-Mitglieder wesentlicher Bestandteil der Golfclubs bleiben und sich noch stärker in die Clubaktivitäten einbringen. Da sind beide Seiten gleichermassen gefordert – Swiss-PGA-Professionals wie auch Golfclubs. Beide Seiten müssen voneinander lernen und gemeinsam eine Win-Win-Situation schaffen, die sicherstellt, dass die Erwartungen der Clubmitglieder in jeder Hinsicht erfüllt oder gar übertroffen werden.

Wie wird die Gewichtung von Teaching und Playing innerhalb der Swiss PGA in Zukunft sein?

Die Betreuung der Playing Professionals ist eine sehr spezielle Aufgabe; die Swiss PGA setzt sich zum Ziel diesbezüglich auch in Zukunft wo immer möglich mit Swiss Golf zusammenzuarbeiten um das vorhanden Wissen zu nutzen. Trotzdem, der Bereich «Bildung/Teaching» wird immer die Hauptaufgabe der Swiss PGA bleiben. Man darf aber auch nicht vergessen, dass viele Swiss PGA Teaching Professionals zugleich aktive Turnierspieler sind. Dies sollte gefördert werden, denn diese Teaching Professionals inspirieren andere. Ich bin der Ansicht, dass Swiss-PGA-Mitglieder die Möglichkeit haben müssen, regelmässig an Turnieren teilzunehmen, um die eigene Motivation für das Spiel aufrechtzuerhalten. Turniere, in denen sich Pros und Elite-Amateure messen, sind für das Wohl des Schweizer Golfsports von entscheidender Bedeutung. Zusammen mit Swiss Golf müssen wir einen entsprechenden Turnierkalender präsentieren.

Zwei persönliche Fragen zum Abschluss. Sie sind Australier, warum haben Sie sich vor 15 Jahren entschieden nach Europa zu kommen und für die EGA zu arbeiten?

2004 suchte ich nach dem besten Master-Abschluss in Sportmanagement und entschied mich dabei für die Internationale Akademie für Sportwissenschaft und -technologie (AISTS) in Lausanne. Als ich von der AISTS als Student akzeptiert wurde, war dies mein Hauptgrund in die Schweiz zu kommen. Nach Studienabschluss hat mich die EGA als Championship Manager gewählt; diesen Job habe ich sechs Jahre ausgeführt. Während meiner gesamten 15 Jahre bei der EGA habe ich an «meiner Hochschule» Vorträge zum Thema «Global Governance im Golf» gehalten. Das möchte ich beibehalten, mich dabei aber stärker auf die Rolle der PGAs konzentrieren.

15 Jahre bei der EGA in Epalinges – was gefällt Ihnen in der Schweiz und an den Schweizern?

Ich mag Käse… (lacht) Und ich glaube nicht, dass ich jemandem sagen muss, wie spektakulär die Landschaft ist. Ausserdem habe ich in der Schweiz auch meine Lebenspartnerin Barbara Albisetti kennengelernt. Ich mag auch den Schweizer Nationalstolz und die Identität der Schweiz, die als «gemütlich, aber sehr organisiert und engagiert für die eigene Lebensweise» bezeichnen würde. Ich hatte das Privileg anlässlich der Golftage der Stiftung «Freude herrscht» (https://www.freude-herrscht.ch) Bundesrat Adolf Ogi und weitere Schweizer Persönlichkeiten zu treffen. Es war eine bereichernde Erfahrung fürsorgliche Menschen kennenzulernen, die trotz ihrer persönlichen Erfolge sehr bodenständig geblieben sind. Ich denke, diese Bodenständigkeit widerspiegelt das Schweizer Volk.

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